"Das nervt brutal": Dynamos Problemzone sind eigene Führungen

Seit fünf Spielen wartet Dynamo Dresden inzwischen auf den zweiten Saisonsieg. Beim Unentschieden gegen den Karlsruher SC wiederholte sich ein unerwünschtes Phänomen.
Im Heimspiel gegen Karlsruhe sicherte sich Dresden spät einen Punkt - und kassierte nach Führung abermals ein schnelles Gegentor. IMAGO/Ostseephoto
Was Dresdens 1:2 am 2. Spieltag gegen Magdeburg, 2:2 in Elversberg am 5. Spieltag, 2:2 gegen Hannover am 6. Spieltag und das jüngste 3:3 gegen Karlsruhe gemeinsam haben? In erster Linie natürlich, dass Dynamo in all diesen Partien nicht als Sieger vom Feld ging. Blickt man unterdessen genauer auf die verschiedenen Spielverläufe, wird schnell klar, warum die SGD-Akteure nach dem Samstagabendspiel von einem leidigen Muster sprachen.
Nach dem Führungstreffer von Nils Fröling in der 8. Minute hatten die Dresdner bereits drei Minuten später nahezu postwendend ein Gegentor kassiert - zum wiederholten Male in dieser Saison. Genauer gesagt zum vierten Mal binnen sechs Minuten, wie der Blick auf die aufgezählten Duelle verdeutlicht.
"Das nervt brutal. Wir kommen eigentlich gut ins Spiel, belohnen uns direkt mit dem Führungstreffer. Und ein paar Minuten später klingelt es direkt nach einer Ecke, die wir einfach nicht gut verteidigen", lauteten in diesem Zuge die ersten Worte von Claudio Kammerknecht bei Sky. "Das raubt einem auch wirklich ein paar Nerven", so der Innenverteidiger.
Dynamo kassiert Gegentore 14, 15 und 16Wie es dazu kommen konnte, dass Dynamo einen Vorsprung erneut derart schnell aus der Hand gab, konnte Kammerknecht nicht erklären. "Im Endeffekt sind es, glaube ich, ein, zwei Prozent, die wir aus uns herauskitzeln müssen, um da klarer zu sein", führte der 26-Jährige aus, der ebenfalls nicht dazu beitragen konnte, die erste weiße Weste in dieser Spielzeit zu wahren.
16 Gegentore haben die Dresdner bis dato schon schlucken müssen - Stand Samstagabend geteilter Liga-Tiefstwert mit Braunschweig und Nürnberg.
Stamm verweist auf nötige "Kompaktheit"Dass sich der Aufsteiger im Spiel gegen den Ball besser und strukturierter präsentiert, machte sich derweil Thomas Stamm zur Aufgabe, "damit wir dann nicht ganz so viele Chancen zu lassen und nach den Führungstoren einfach auch stabiler dastehen". Die erste Analyse des Cheftrainers ergab dabei, dass "der größte" Verbesserungspunkt darin liege, in gewissen Momenten die nötige "Kompaktheit" dem "gierigen" Drang auf Balleroberungen überzuordnen.
Aufgrund der Länderspielpause bleibt Stamm und seiner Mannschaft nun bis zum 18. Oktober Zeit, an den nötigen Stellschrauben im Abwehrverhalten zu drehen. Innenverteidiger Kammerknecht wird dabei unterdessen nur bedingt zur Verfügung stehen, schließlich ist der Nationalspieler mit Sri Lanka gegen Turkmenistan gefordert.
kicker